Beschwerden bei einer Trichterbrust
Das nach innen wachsende Sternum drückt das Herz nach links. Der Brustkorb ist zwar groß genug, dass das Herz weitgehend ungestört pumpen kann, Herzrhythmus-Probleme können aber mit einer Trichterbrust einhergehen. Eine ausgeprägte Trichterbrust drückt die rechte Seite des Herzens zusammen, also genau dort, wo das Blut hineinfließt. Dadurch ist die rechte Hauptkammer, die das Blut zur Lunge transportiert, eingeschränkt. Patienten mit einer starken Deformierung atmen deshalb schnell, das heißt, sie steigern ihre Herzfrequenz, um den verminderten Herzauswurf auszugleichen.
Die Lunge wird zwar jetzt durch das Herz eingeengt, doch der Betroffene merkt davon generell nichts, allerdings haben Erwachsene mit einer extremen Trichterbrust öfter Bronchitis als Menschen ohne dieses Leiden. Die verformte Brustwand selbst ist nicht mit Schmerzen verbunden, doch die daraus resultierende Fehlhaltung des Körpers führt zu den erwähnten Folgebeschwerden: Betroffenen hängen die Schultern nach vorne, die Brustwirbelsäule formt einen „Buckel“, und die Bauchdecke tritt wie ein schlaffer Luftballon nach vorne.
Die psychischen Folgen stellen die körperlichen Beschwerden in den Schatten: Betroffene trauen sich nicht in das Schwimmbad und scheuen Körperkontakt, sie fühlen sich wie „Freaks“ und verlieren die Lebensfreude.
Bei Jugendlichen verstärken die physischen die psychischen Probleme und umgekehrt. Sie leiden unter Atemnot, einem Engegefühl im Körper, ihre Leistung im Sport ist eingeschränkt. Hinzu kommt, dass sie Sport meiden, weil es ihnen peinlich ist, dass die Mitschüler ihren Thorax sehen. Manche Betroffene isolieren sich sozial, sie vereinsamen und die Selbstmordgefahr wächst.